Artischocke – Königin des Gemüses

Schon im alten Ägypten und Rom wussten die Menschen, dass die Distelpflanze eine echte Delikatesse ist. Damals war die Artischocke allerdings nur den Reichen vorbehalten, heutzutage kann sich jeder gelegentlich die "Königin des Gemüses" gönnen. Wir zeigen dir, was du rund um Artischocken wissen solltest, wie du sie zubereiten kannst und in welche leckeren Gerichte sie sich verwandeln lassen.

Woher stammt die Artischocke?

Das grösste Anbaugebiet ist der Mittelmeerraum. Artischocken sind in der Schweiz das ganze Jahr über erhältlich. Zwischen Oktober und Juli stammen sie überwiegend aus Spanien und Italien, zwischen April und Dezember ist Frankreich der Hauptlieferant. Sie schmecken jedoch am besten während der Freilandsaison, ungefähr von Juni bis Oktober, je nach Witterung.

Einkauf und Lagerung

Die Blütenköpfe sind entweder grünlich oder violett und die Form variiert von rundlich bis länglich. Das Gemüse sollte sich beim Kauf prall und fest anfühlen. Die Köpfe dürfen keine trockenen Blätter oder braune Stellen aufweisen. Der Stiel sollte ebenfalls möglichst frisch sein.

Die Haltbarkeit von Artischocken beträgt im Kühlschrank nur etwa drei Tage. Zur Aufbewahrung schlägst du sie am besten in ein feuchtes Tuch ein und legst sie ins Gemüsefach.

Artischocken für eine ausgewogene Ernährung

Artischocken sind nicht nur sehr kalorienarm, sondern enthalten auch verdauungsfördernde Stoffe, die den Blutfettspiegel günstig beeinflussen. Sie lindern nach fettreichen Mahlzeiten das Völlegefühl und verhindern Blähungen. Ausserdem regen die Bitterstoffe der Artischocke die Leber- und Gallentätigkeit an.

Artischocken kochen: Worauf achten?

Die Artischocken haben in Italien und in der ganzen mediterranen Küche einen festen Platz auf dem Speisezettel. Doch wie kocht man eigentlich Artischocken? Was bei uns auf dem Teller landet, sind die bislang nicht voll entwickelten Blütenknospen einer Riesendistel, die geerntet werden, bevor sie sich öffnen und blau blühen. Wir zeigen dir, dass deren Zubereitung keine Hexerei ist.

1. Zubereitung in Salzwasser

Klassisch werden Artischocken in Salzwasser mit Zitronensaft gekocht. Zuvor müssen die Blütenköpfe vorbereitet werden. Um Verfärbungen an den Händen zu vermeiden, empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.

Als Erstes brichst oder schneidest du den Stiel ab. Das Abbrechen gelingt etwa gut über eine Tischkante. Die harten unteren Blätter werden ebenfalls abgebrochen. Dann werden die obere Spitze der Artischocke sowie die Blattspitzen mit einer Küchenschere abgeschnitten. Die Schnittstellen beträufelst du mit Zitronensaft und kochst die Artischocken für 30-45 Minuten in Salzwasser mit Zitronensaft. Bei sehr kleinen und zarten Artischocken müssen die Spitzen nicht entfernt werden.

Tipp: Verwende keinen Topf aus Aluminium, da sich das Fruchtfleisch sonst verfärbt!

Tische sie mit selbstgemachter Mayonnaise oder Vinaigrette als Vorspeise auf, brate sie in Olivenöl an und serviere die Artischoken zu Pasta oder lege sie grilliert in Öl ein als Antipasti.

2. Gebratene Artischocken

Zarte, kleine Artischocken kannst du auch gut braten. Zunächst entfernst du die äusseren und unteren Blätter und schälst grosszügig das holzige Äussere vom Stil. Die Blätter kürzt du ein, sodass nur noch weiche Bestandteile der Artischocke übrigbleiben. Anschliessend teilst du sie mit dem Messer in zwei Hälften und viertelst oder achtelst sie. Dann brätst du sie in Olivenöl mit etwas Knoblauch an und schmeckst sie mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Kräutern ab.

Unsere Rezepte mit Artischocken als Superstar

Ob gegrillt, gebraten, gekocht oder gebacken – Artischocken sind schmackhaft und vielseitig. In der italienischen und französischen Küche gehören sie zu den Klassikern, bei uns haben sie den Ruf des aufwändigen Gemüses. Zu Unrecht, finden wir!

Durch das Grillieren erhalten die Artischocken feine Röstaromen, die ihnen geschmacklich unglaublich gut stehen. Dazu gibt es einen erfrischenden Zitronen-Joghurt-Tahini Dip und ein wunderbar aromatisches Tomaten-Chutney.

Dass Muffins auch pikant sein können, stellen die köstlichen Kartoffel-Artischocken-Muffins unter Beweis. Das Gericht lässt sich gut vorbereiten, da du die Kartoffeln bereits am Vortag vorkochen kannst.

"Vacuisine", wie wir das Sous-vide-Garen nennen, ist auch für Artischocken eine hervorragende Garmethode. Der Beutel mit den marinierten Carciofini wird für eine Dreiviertelstunde bei 94 Grad im Ofen erwärmt. Das Ergebnis: super!

Diese wunderbar sämige, rohe Frühlingserbsensuppe enthält viel Gemüse, jede Menge Geschmack und wertvolle Nährstoffe. Ausser vegan ist die Erbsensuppe auch glutenfrei.

Ein raffiniertes Gericht, bei dem in Portwein geschmorte Belugalinsen mit Kirschen zu einem Artischocken-Bohnen-Gemüse gereicht werden.

Von Conny, V-Kitchen