In der Schweiz beträgt der Marktanteil von Bio-Produkten 10.8% (2020), was einem Pro-Kopf-Konsum von 445 CHF entspricht. Laut dem Schweizer Label Bio suisse ist der Absatz von Bio-Produkten um ca. 19.1 % angestiegen. Die grösste Vielfalt an Bioqualität lässt sich bei Eiern, Frischbroten, Gemüse, Salate, Kartoffeln und Früchten finden.
Freitagabend im örtlichen Lebensmittelladen. Die Gemüse und Früchteabteilung bieten eine grosse und diverse Vielfalt. Auf der einen Seite sind alle biologischen Lebensmittel und auf der anderen Seite, die aus dem konventionellen Anbau. Es stellt sich die Frage, wie man sich in dieser Situation nun entscheiden soll. Oder macht es vielleicht gar keinen Unterschied?
Die konventionelle Landwirtschaft richtet sich nach den Landwirtschaftsgesetzten, die durch ihre intensiven Produktionssysteme hohe Erträge erreichen können. Dazu werden chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verwendet, was diverse negative Auswirkungen auf unsere Umwelt haben kann. Bei der konventionellen Tierhaltung setzt man den Fokus auf hohe Leistung und Produktivität, was zu einer Vergrösserung der Herden führen kann. Gesetzliche Voraussetzungen zur Haltung der Tiere sind weniger streng, gerade im Hinblick auf den Platz, den freien Auslauf, Futter und Medikamentengabe.
Eine umweltschonende und artgerechte Landwirtschaft hat bei der ökologischen Methode oberste Priorität. Allerdings hat dies im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft, eine Ertragseinbusse zur Folge, da keine chemisch-synthetischen Dünger verwendet werden. Der Verzicht auf solche Düngemittel hat aber positive Auswirkungen auf die Biodiversität und die Bodenbeschaffenheiten. Denn die Anbaufläche wird weniger extensiv beansprucht und es gelangen auch weniger Schadstoffe in die Gewässer und schlussendlich ins Grundwasser. Jedoch können Bio-Produkte, gerechnet pro Kilogramm, eine schlechtere Klimabilanz haben als konventionell produzierte Produkte. In der Schweiz tragen Schweizer Bio-Lebensmittel oft das Label Bio Suisse Knospe. Das Label setzt im Vergleich zu anderen Bio-Labels strengere Richtlinien fest.
Der Unterschied ist im Grunde genommen nicht so gravierend, wenn man den Blick auf den Gesundheitsaspekt richtet. Es wurden diverse Studien durchgeführt, jedoch hat keine dieser Studien bewiesen, dass Bio-Produkte gesünder sind als konventionelle Lebensmittel.
Es kann aber sein, dass durch das Verbot von chemisch-synthetischen Düngern, weniger schädliche Pestizidrückstände auf den Bio-Lebensmitteln zu finden sind. Darum, Gemüse und Früchte vor dem Genuss immer gut waschen. Ein grosser Pluspunkt für biologische Lebensmittel ist, dass Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und chemisch-synthetische Verarbeitungs-Hilfsstoffe verboten sind.
Dass Bio-Produkte im Vergleich zum konventionellen Produkt in der Regel einiges teurer sind, ist kein Geheimnis. Das ist damit zu begründen, dass in der Bio-Landwirtschaft einige Mehrleistungen für Umwelt und Tiere getätigt werden, was den ganzen Prozess kosten- und arbeitsintensiver macht.
Von Linda, V-ZUG
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