Etwas mehr als die Hälfte der Lebensmittelabfälle entsteht in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung. Dies durch das Aussortieren von unförmigem Gemüse und Früchten, sowie durch ungenutzte Nebenprodukte.
Laut einer Studie der ETH Zürich aus dem Jahre 2019 entstehen jährlich 550'000 Tonnen landwirtschaftliche Lebensmittelabfälle, was ungefähr 20 % des gesamten Foodwaste ausmacht. Diese Menge entsteht vor allem aufgrund von vorgegebenen Handelsvorschriften. Krumme Rüebli, zu kleine Zucchetti oder unförmige Peperoni landen direkt im Abfall, da sie als unschön gelten und nicht verkauft werden können. Laut dem Schweizer Bauernverband ist dies aber nicht der einzige Grund, warum Foodwaste in der Landwirtschaft entsteht. Ein weiteres Problem stellt die Überproduktion von schnell verderblichen Produkten, wie Salat, dar.
960'000 Tonnen Foodwaste entstehen in der Verarbeitung, was knapp 30 % der Umweltbelastung durch Lebensmittelabfälle ausmacht. Diese Menge besteht vor allem aus Rohstoffen und Endprodukten mit Qualitätsmängeln oder einer zu geringen Nachfrage nach Nebenprodukten wie zum Beispiel Molke oder Innereien.
Insgesamt stossen wir durch den Foodwaste 4 Millionen Tonnen CO₂-eq aus. Davon entstehen 41 % in der Landwirtschaft und in der Verarbeitung. Wie können wir Lebensmittelabfälle schon am Anfang vermeiden?
In der Schweiz gibt es bereits einige Organisationen, die Früchte und Gemüse, welche nicht den Handelsvorschriften entsprechen, im Laden verkaufen oder an Bedürftige weitergeben. Ebenfalls gibt es in der Fleischproduktion einige Projekte, die gegen Verschwendung vorgehen.
Diese Aktionen tragen dazu bei, dass Foodwaste am Anfang der Kette schon reduziert werden kann. Um einen grösseren Impact erreichen zu können, müssten aber viel grössere Mengen gerettet werden.
Nicht nur im Haushalt kannst du dazu beitragen, dass Foodwaste reduziert wird. Es ist schon viel früher möglich, in der Lebensmittelkette aktiv einen Beitrag zu leisten. Erreichen kannst du dies, zum Beispiel indem du dein Gemüse und deine Früchte direkt beim lokalen Bauern beziehst, selbst ernten gehst oder im Lebensmittelladen zu den zweibeinigen Rüebli greifst. Ob krumm, zu klein, zu gross oder ansonsten deformiert, es schmeckt schlussendlich alles gleich gut.
Von Linda, V-ZUG
Quellen: