Unser nordöstliches Nachbarland Österreich ist nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern auch bekannt für seine vielfältige Weinlandschaft, von der Weinkenner und Weinliebhaber schwärmen.
Rebkunde und Rebzucht haben in Österreich eine lange Tradition. Die älteste Weinbauschule der Welt befindet sich in Klosterneuenburg, im „Lehr- und Forschungszentrum der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau", die im Jahr 2020 ihr 160-jähriges Bestehen feierte. Die spektakulären Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Rebsortenerkennung mittels DNA-Analyse erregten weltweites Aufsehen.
Für die Produktion von Landwein, Qualitätswein und Qualitätswein besonderer Reife und Leseart (Prädikatswein), sind 14 rote und 26 weisse Rebsorten zugelassen. Ungefähr ein Drittel der österreichischen Gesamtrebfläche ist dem Rotwein vorbehalten, dessen Anteil an der Gesamtproduktionsmenge kontinuierlich wächst.
Österreich bietet hervorragende Bedingungen für international bekannte Rebsorten wie Riesling, Chardonnay, Pinot Blanc, Traminer, Muskateller, Pinot Noir, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon. Der bodenständige Grüne Veltliner macht allein fast ein Drittel der Rebfläche aus. Roter Veltliner (weiss), beziehungsweise Zweigelt, Blaufränkisch, Neuburger, Rotgipfler, St. Laurent, Zierfandler, und Blauer Wildbacher (rot) sind heute wieder besonders beliebt.
Die genetische Forschung vieler Sorten führte immer wieder auf Heunisch und Traminer als Eltern zurück. Der Traminer zählt zu den ältesten europäischen Rebsorten, er wurde sehr wahrscheinlich bereits in der Antike aus Wildreben herausgezüchtet.
Heunisch bezeichnet eine Rebsortenfamilie, die möglicherweise durch die Magyaren von Ungarn nach Österreich kam und sich dort schnell verbreitete. Zum Beispiel Chardonnay oder Riesling haben Heunisch im Stammbaum, sowie mindestens 75 weitere bekannte Sorten.
Von Conny, V-Kitchen