Köstliche Redewendungen und ihre Bedeutung

Wieso verwenden wir als Metapher in unserer Sprache eigentlich häufig Nahrungsmittel? Erfahre es in diesem Beitrag.
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Nach meiner letzten Tour durch diverse Brockenhäuser und Secondhand Shops kam ich mit stolzen Fundstücken nach Hause zurück. Als ich die Schätze meinem Mann präsentierte, meinte dieser «da hast du dir aber wieder die Rosinen herausgepickt». Ob das stimmt, mag Ansichtssache sein. Mich brachte die Aussage hingegen zum Grübeln – wieso verwenden wir als Metapher in unserer Sprache eigentlich häufig Nahrungsmittel?


Da haben wir den Salat


Die einfachste Erklärung ist wohl, dass jeder von uns essen und trinken muss und die Nahrungsaufnahme einfach zu unserem Alltag gehört. Wir sind also Tag für Tag mit Lebensmitteln umgeben, weshalb uns eine Analogie leicht fällt. Dazu kommt, dass auch das eigene Ess- und Kochverhalten eine Rolle spielt. Oder hast du einen Vegetarier schon einmal «das ist mir Wurst» sagen hören?

Wobei gerade den Nicht-Fleisch-Essern das tierische Wurst-Erzeugnis ziemlich egal sein kann. Diese seltsame Wendung stammt nämlich von der Zunft der Metzger, denen es zu früheren Zeiten "egal" war, was alles zu Wurst verarbeitet wurde.

Ein weiterer Grund, wieso wir gerne Nahrungsmittel als Metapher verwenden, könnte die starke Verbindung mit unseren Sinnen sein. Insbesondere dem Geschmack und dem Geruch lässt sich schlecht etwas vormachen. Diese sinnliche Verbindung kann Emotionen und Empfindungen verdeutlichen. So kann zum Beispiel das Wort "bitter" nicht nur den Geschmack eines Lebensmittels beschreiben, sondern auch eine enttäuschende Erfahrung. Da heisst es dann «in den sauren Apfel beissen» und weitermachen.


Wie ein Ei dem anderen


Auch kulturelle Bedeutungen sowie Geschichten und Mythem um gewisse Lebensmittel prägen unsere Sprache. Nie vergessen werde ich, als ich mit 16 Jahren bei meiner englischen Gastfamilie am Tisch sass, auf die nächste Prüfung lernte und mein Gastvater meinte, das sei ein «piece of cake». In diesem Moment war mir gar nicht nach Kuchen und schaute ihn nur schräg an. Erst später erfuhr ich, dass man im Land des berühmten «Afternoon Tea’s» (der übrigens ja auch nicht nur aus Tee besteht) damit ausdrückt, dass eine Aufgabe oder eine Situation sehr leicht ist.

Diese Redewendungen zeigen, wie vielfältig und humorvoll unsere Sprache sein kann. Alltägliche Essensrituale bieten uns dabei feinste Analogien. Doch wie bei den braunen und weissen Eiern, so gibt es doch Unterschiede.

Was für mich am Ende zählt? Meine gebrauchten Trouvaillen aus dem Brocki Zug lassen mich jedes Mal wie ein Honigkuchenpferd strahlen. Für weitere Informationen siehe auch Redewendung "Das ist mir Wurst" – Herkunft und Bedeutung.

Gastbeitrag von Ricarda, Brockenhaus Zug


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