Als “Fast Fashion” wird das Geschäftsmodell schnell wechselnder Modetrends bezeichnet, welche sehr günstig produziert und verkauft werden. In den letzten Jahren ist die Kleiderindustrie immens gewachsen, heute werden jährlich auf der ganzen Welt ca. 100 Milliarden Kleidungsstücke hergestellt. Davon kauft jede Person in Europa durchschnittlich 15-20 kg, trägt jedoch die meisten Teile nur ein paar Mal, bevor diese weggeworfen werden oder für immer in den Tiefen des Kleiderschrankes verschwinden.
Und auch in puncto Treibhausgasemissionen spielt die Kleiderindustrie ganz oben mit: Eine Durchschnittsperson in der EU verursacht mit ihrem Kleiderkonsum ungefähr 270 kg CO2 pro Jahr. Die gesamte Textilindustrie weltweit ist sogar für ungefähr einen Zehntel der jährlich ausgestossenen Treibhausgasemissionen verantwortlich, also deutlich mehr als der Flugverkehr (ca. 3 Prozent) und die Schifffahrt (ca. 2,6 Prozent) zusammen.
In kaum einem anderen Kontext ist das bekannte Sprichwort “weniger ist mehr” zutreffender als beim Konsum von niedrigpreisigen Produkten. Das umweltschonendste Kleidungsstück ist das, welches gar nie produziert wurde und wodurch folglich kein zusätzlicher Ressourcenverbrauch entsteht. Verzichte also besser ab und zu auf einen unüberlegten Kauf und investiere wenn dann in hochwertige, zeitlose Klamotten, welche dir bei guter Pflege lange erhalten bleiben. Informiere dich also immer vor dem Kauf von Kleidern, aus welchen Materialien und unter welchen Arbeitsbedingungen diese hergestellt wurden. Es gibt unterdessen einige Fair-Fashion Labels, die meist etwas teurer sind, jedoch verstärkt auf Nachhaltigkeit achten.
Für Kleidungsstücke, die bereits in unserem Schrank hängen, gilt, diese so lange wie nur möglich zu nutzen. Bei kleinen Rissen oder Makeln könntest du selbst zu Nadel und Faden greifen, oder du holst dir Hilfe in der Schneiderei oder einem Reparier-Café. Du könntest dir auch überlegen, wie die Kleidungsstücke noch anders nutzbar wären. Vielleicht als Schlaf-Shirt, zum Sport machen oder für die Kinder als Malschürze?
Es wird also deutlich, dass aufgrund der immensen Auswirkungen der Kleidungsindustrie auf Menschen und Planet ein Handeln und Umdenken dringend an der Zeit ist. Das Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens ist hier ein erster wichtiger Schritt.
Von Janka, V-ZUG
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