Wieviel sollten wir tatsächlich trinken?

Müssen es wirklich die empfohlenen zwei Liter am Tag sein oder reicht auch weniger? Kann man zu viel trinken? Wir beantworten ein paar spannende Fragen zum Thema Trinken.

Wie die Faustregel zustande kam, dass es unbedingt zwei Liter Flüssigkeit am Tag sein müssen, ist nicht bekannt. Es gibt dafür keinen wissenschaftlichen Beleg.

Ein Erwachsener sollte laut der Schweizer Gesellschaft für Ernährung (SGE) einen bis zwei Liter pro Tag trinken, um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Alles, was unter einem Liter liegt, ist zu wenig. Manchmal braucht der Körper zusätzlich Flüssigkeit, etwa bei extremer Kälte, grosser Hitze, Fieber, Durchfall und Erbrechen. Auch beim Sport oder körperlicher Arbeit benötigen wir eine höhere Trinkmenge.

In Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und Suppen ist Flüssigkeit enthalten, sogar in Fleisch. Diese Menge kann auf die Gesamtmenge pro Tag dazugerechnet werden.

Das sicherste Zeichen für einen Flüssigkeitsmangel ist: Durst!

Junge, gesunde Menschen können auf ihren Körper hören und dann trinken, wenn er Durst anmeldet. Der Organismus wehrt sich sogar gegen zu viel Flüssigkeit, indem der Schluckmechanismus gehemmt wird. Denn auch ein Zuviel an Wasser kann schädlich sein!

Aufpassen, dass sie nicht austrocknen, sollten hingegen alte und kranke Menschen. Bei älteren Menschen lässt das Durstgefühl oftmals aufgrund veränderter Hirnaktivität nach. Auch Diabetiker und Nierenkranke können sich nicht immer auf ihr Durstgefühl verlassen.

Ja, das kann man und es kann sogar tödlich enden. Entscheidend ist dabei jedoch nicht die Flüssigkeitsmenge, sondern die Zusammensetzung des Wassers. Wenn Wasser in grossen Mengen getrunken wird, kann der Mineralstoffhaushalt durcheinanderkommen und eine Hyponatriämie auslösen. Das passiert, wenn zu viele Mineralien in kurzer Zeit ausgeschwemmt werden. Dazu müssen es allerdings fünf und mehr Liter innerhalb von ein paar Stunden sein. Bei Sportwettkämpfen oder Trinkwettbewerben kommt es leider immer wieder zur sogenannten "Wasservergiftung".

Obwohl es einzelne Fälle von Wasservergiftung gibt, gilt: Wer schwitzt, muss trinken. Sportlern wird empfohlen, zwei bis drei Stunden vor dem Sport 0,4 bis 0,6 Liter Flüssigkeit zu trinken. Während des Sports, spätestens nach einer Stunde, sollten sie jede Viertelstunde in kleinen Schlucken etwas trinken. In der Regenerationsphase nach dem Sport, ist neben der Flüssigkeitszufuhr auch die Zufuhr von Mineralien und Kohlenhydraten besonders wichtig. Saftschorlen sind hier als Durstlöscher hervorragend geeignet.

Von Conny, V-Kitchen