In einem Punkt sind sich Expert:innen einig: Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Welt kommen wir als Menschheit um eine grundlegende Umstellung unserer Essgewohnheiten nicht herum. Für die Gesundheit unseres Planeten ist es wichtig, dass wir viel weniger Fleisch und dafür mehr pflanzliche Lebensmittel konsumieren. Nachfolgend zeigen wir dir in einer Übersicht, welche Alternativen es heute schon gibt und welche Lebensmittel in Zukunft auf unseren Tellern landen könnten.
Käse gilt aufgrund der Treibhausgasemissionen und der dafür benötigten Weideflächen als eines der klimaschädlichsten Lebensmittel. Pflanzliche Käsealternativen werden schon heute unter anderem aus Soja und Nüssen hergestellt, wenn auch häufig in Kombination mit künstlichen Aromen und Stabilisatoren. Andere Hersteller nutzen für ihre Käsealternativen Blumenkohl und Hanfsamen, oder stellen eine Feta-Käse-Ersatz aus Erbsenproteinen und Favabohnen her.
Um den Geschmack von Fisch zu imitieren, können Mikroalgen fermentiert und daraus Fischersatzprodukte hergestellt werden. Und auch eine pflanzliche Shrimps-Alternative wurden bereits entwickelt: sie bestehen aus Blaualgen, Sojabohnen und Agavensirup. Eine weitere Art, wie zukünftig Lebensmittel in grossen Mengen hergestellt werden könnte, mag für viele zunächst befremdlich wirken und ist aktuell noch stark umstritten: Gemäss Forschenden kommen Fleisch und Fisch der Zukunft nämlich vermehrt aus dem Reagenzglas. Dabei werden Stammzellen von Tieren im Labor gezüchtet und so zu Fleisch- oder Fischprodukten verarbeitet. Aktuell ist diese Technologie jedoch noch in der Entwicklung und bei uns noch nicht auf dem Markt erhältlich.
Eine mögliche Alternative für Fleisch: Insekten! Ja richtig, die kleinen Tierchen brauchen nämlich im Vergleich zu Rind und Schwein viel weniger Futter, Lebensraum und Wasser, um viel essbares Protein herzustellen. Deshalb, und auch weil sie regional gezüchtet werden können, haben Insekten einen bis zu 40 % geringeren CO₂-Fussabdruck als andere Nutztiere. Die kleinen Krabbeltierchen werden wir wohl künftig immer häufiger als Bestandteil unserer Nahrungsmittel antreffen.
Obwohl Kakao ein pflanzliches Produkt ist, geht dessen Anbau mit vielen ökologischen Problemen wie ein hoher Wasserverbrauch und der Abholzung von Wäldern einher. Alternativprodukte greifen hier auf andere, regionale Pflanzen wie Hafer oder Aprikosenkerne sowie die Fermentation von Gerste zurück. Bestimmte Produkte, wie beispielsweise die kakaofreie Schokolade «Nocoa» vom deutschen Start-up Planet A Foods, kommen schon heute ganz ohne Zusatzstoffe aus. Zwar kann damit gemäss dem Hersteller bis zu 80 % CO₂ eingespart werden, geschmacklich kommt die Alternativ-Schoggi heute jedoch noch nicht ans Original heran.
Egal ob mithilfe von Algen oder Laborfleisch, eines ist klar: Der Weg zur nachhaltigeren Ernährung der Zukunft wird wohl viele Veränderungen mit sich bringen. Und obwohl uns bereits einige Alternativen zur Verfügung stehen, so wird es wohl auch in Zukunft schwierig sein, Ersatzprodukte herzustellen, die sich in Geschmack und Konsistenz kaum vom originalen Lebensmittel unterscheiden. Doch vielleicht muss es ja auch gar nicht immer ein exaktes Imitat von Fleisch, Fisch und Käse sein, sondern wir nutzen diese Gelegenheit, das individuelle Geschmackspotential von Gemüse, Nüssen und Co. ganz neu zu entdecken.
Von Janka, V-ZUG