Andere Länder, andere Sitten, das trifft auch auf den Feiertag der Heiligen Drei Könige zu. Während dem Feiertag in Spanien sogar noch mehr Beachtung als Weihnachten geschenkt wird, kommt in Italien die freundliche Hexe "La Befana" zu Besuch und beschenkt die Kinder mit Süssigkeiten. Begleite uns auf eine spannende Reise durch die vielfältigen Bräuche – du wirst überrascht sein, wie unterschiedlich dieser Tag zelebriert wird!
In Frankreich feiert man den Dreikönigstag, Épiphanie, am ersten Sonntag im Januar. Traditionell kommt an diesem Tag die "Galette des Rois" auf den Tisch, ein Blätterteigkuchen mit einer köstlichen Füllung aus Mandelcreme. Im Kuchen wird eine kleine Figur versteckt. Wer diese in seinem Stück findet, wird zum “König" oder zur "Königin" des Tages gekrönt und trägt eine Papierkrone. In manchen Regionen Frankreichs, insbesondere in Südfrankreich, wird statt der Galette des Rois der "Gâteau des Rois" gegessen, ein Kuchen aus Hefe- oder Briocheteig, der mit kandierten Früchten verziert ist.
In Spanien ist der Dreikönigstag, der “Día de los Reyes”, am 6. Januar ein wichtiger Feiertag, der oft grösser gefeiert wird als Weihnachten. Die Feierlichkeiten beginnen am Abend des 5. Januar mit den "Cabalgatas", den grossen Umzügen der Heiligen Drei Könige durch die Städte. Die Könige Melchior, Kaspar und Balthasar ziehen durch die Strassen und werfen Süssigkeiten in die Menge. Die spanischen Kinder stellen am Abend ihre Schuhe ins Freie und legen Milch, Likör und Gebäck für die Könige und ihre Kamele bereit. Am nächsten Morgen finden die Kinder Geschenke, die die Heiligen Drei Könige hinterlassen haben. Ein traditionelles Gebäck an diesem Tag ist der "Roscón de Reyes", ein runder Kuchen, in dem kleine Figuren und eine Bohne versteckt sind. Wer die Bohne findet, muss den nächsten Roscón kaufen.
In Italien wird der Dreikönigstag als "La Befana" gefeiert. La Befana ist eine freundliche alte Hexe, die in der Nacht auf den 6. Januar die Häuser besucht und den braven Kindern Süssigkeiten und kleinen Geschenke in ihre Strümpfe steckt. Die unartigen Kinder bekommen hingegen Kohlestückchen. Dieser Brauch ist besonders in Zentral- und Süditalien verbreitet. An vielen Orten gibt es auch Märkte und Veranstaltungen zu Ehren der Befana, und viele Familien bereiten traditionelle Kuchen und Süssigkeiten zu. Der Dreikönigstag bedeutet in Italien das Ende der Weihnachtszeit. In vielen Haushalten wird die Weihnachtsdekoration an diesem Tag abgenommen.
In Griechenland ist das Fest der Heiligen Drei Könige als "Epiphania" oder "Theophania" am 6. Januar einer der wichtigsten kirchlichen Feiertage des Jahres. Der Tag ist bekannt als das Fest der Erscheinung des Herrn und wird mit der Grossen Wasserweihe zelebriert. Priester segnen das Wasser in Flüssen, Seen und am Meer, indem sie ein Kreuz ins Wasser werfen. Mutige Schwimmer springen ins kalte Wasser, um das Kreuz herauszuholen, was als besonders segensreich gilt. Nach der Zeremonie kehren die Familien nach Hause zurück, um gemeinsam zu essen und zu feiern.
In Deutschland sind die Heiligen Drei Könige am 6. Januar vor allem in katholischen Regionen ein bedeutender Feiertag, besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt, wo es ein gesetzlicher Feiertag ist. Traditionell ziehen Kinder als Sternsinger verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und segnen die Häuser, indem sie Kreidezeichen über die Türen schreiben, etwa "20C+M+B25". Die Buchstaben stehen für "Christus mansionem benedicat" – Christus segne dieses Haus. Die Zahl steht für das Jahr. Die Sternsinger sammeln dabei Geld für wohltätige Zwecke. Auch in der evangelischen Kirche wird der Tag mancherorts mit Gottesdiensten und besonderen Veranstaltungen gefeiert.
Traditionell wird ein Dreikönigskuchen aus süssem Hefeteig gebacken. Die blütenförmig angeordneten Hefeteigkugeln beinhalten manchmal Rosinen und werden oft mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreut. Mehr zum Brauch und Tipps zum Backen deines eigenen Dreikönigskuchens bekommst du hier: Dreikönigskuchen selbst backen.
Diese unterschiedlichen Traditionen zeigen die kulturelle Vielfalt und die Bedeutung des Dreikönigstages in verschiedenen Ländern. Jedes Land zeichnet sich durch seine eigenen, einzigartigen Bräuche und Feierlichkeiten aus.
Von Conny, V-Kitchen